_______________________________________________

VI. MALERFEST REICHENSTEIN

"NATUR - ROMANTIK - KUNST"

3. -11. AUGUST 2013

Vernissage: 3. August 2013, 19 Uhr

Täglich 10 bis 17 Uhr geöffnet

_______________________________________________

 

KÜNSTLER

IDEE PROGRAMM ANREISE UNTERKUNFT FREIZEITTIPPS RÜCKBLICK GESCHICHTE SAGEN

Maria BIRBAMER-ZOTT

Dietlinde BONNLANDER

Salvino BOSCOLO

Fritz HEIDECKER

Karin GANATSCHNIG

Eleonore HETTL

Wilhelm KOLLAR

Manfred LARDSCHNEIDER

Sophia LARSON

Rainer MAUERER

Veronica MUNIN-GLÜCK

Roland MURI

Rudi REHRL

Peter RIEDER

Joseph ROGGO

Josef ROJKO

Brigitte SAUGSTAD  

Jacqueline SEEBER

Hans SISA

Othmar TROST

Gabriele VOGLGSANG

Robert  WUNDERL

Jörg ZAUNBAUER  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GESCHICHTE VON REICHENSTEIN

 

Reichenstein ist idyllisch an der Waldaist im Schnittpunkt der Gemeinden Gutau, Pregarten und Tragwein gelegen. Im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt, hatte es mehrere Besitzer. Reichensteiner, Kapeller, Liechtensteiner, Haym, Sprinzenstein und seit 1729 Starhemberg. Nachdem die Verwaltung nach Schloß Haus verlegt wurde, verfiel das Schloss und wurde Ruine, mit Ausnahme der Schlosskapelle, die eine eigene Kaplanei ist und zur Pfarre Pregarten gehört.

BURG

Der aus der Steiermark stammende, katholische Ritter CHRISTOPH HAYM (auch Heim) hat 1567 Burg und Herrschaft Reichenstein gekauft. Reichenstein war damals aber ausnahmslos protestantisch. Für die Erweiterung der damals noch kleinen Burg zu einem großen, prächtigen Renaissanceschloss benötigte der Ritter viel Geld, wozu er alle Leistungen seiner Holden wie Robot, Zehent und Freigeld ungesetzlich erhöhte, weswegen es zu einem Aufstand und sogar zu einem Sturm der empörten Bauern auf das erst halb fertige Schloss kam, der aber abgeschlagen werden konnte. Aus Rache dafür ließen die Rebellen zwei Meierhöfe in Flammen aufgehen. Aber trotz dieses Landfriedenbruches, auf dem die Todesstrafe stand, wurden die Bauern nur insofern bestraft, als sie bis zur Fertigstellung der Burg auf eigene Kosten Soldaten zu ihrer Bewachung halten mussten. Man hatte wahrscheinlich doch berücksichtigt, dass die übermäßigen Forderungen Hayms an allem schuld waren. Es wurde sogar in einem Vertrag festgehalten, wie hoch die zukünftigen Leistungen nur sein durften. Da sich aber Haym nicht an die Abmachungen hielt, ging der Widerstand gegen den ohnehin in religiösem Widerspruch stehenden und sicher auch hartherzigen Herrn weiter. Und schließlich wurde der verhasste „Leuteschinder“, als er von einer Inspektion seiner Güter heim ritt, im Wald auf dem Hofberg (heute Gmeinerberg genannt) hinterrücks erschossen und in seiner Vogteikirche Wartberg beigesetzt. (Heute „Wenzelskirche“ in Wartberg ( 7 Km von Reichenstein) und weithin sichtbar mit seinem steilen Dach) Der Täter war damals vermutlich Simon GAISRUCKER. Heute heißt der Hof noch immer GAISRUCKER und ist auch in der Nähe von Reichenstein im Gaisruckdorf.

1988 wurde der Erhaltungs- und Kulturverein gegründet, der die Ruine von Schutt befreite, das Mauerwerk sicherte und wo notwendig wiederaufgebaut hat. Es finden Kultur- und Musikveranstaltungen statt, sowie die von Sophia Larson und Mag. Hans Sisa initiierten Malerfeste ( 1997 / 2000 / 2003 / 2006 / 2009 ).

Im Rittersaal in den Fensternischen befinden sich Fresken aus der Zeit um 1600, als unter Christoph Haym das Schloss neu gebaut und vergrößert wurde. Es sind allegorische Darstellungen aus der antiken Mythologie mit verschiedenen Gottheiten und deren Attributen, sowie kraftvolle Männer und Frauengestalten. 

BURGKAPELLE

In der kleinen Burgkapelle Reichenstein ist an den Spitzsäulen des prachtvollen Epitaphs, des Gedenksteins für Christoph Haym, beiderseits der überlebensgroßen, gewappneten Figur des hünenhaften Ritters Szenen aus seinen Kriegserlebnissen, wie die Gefangennahme des Haudegens durch die Türken, aber auch durch die Franzosen dargestellt, was in beiden Fällen nur gelang, weil sein Pferd stürzte.

Zu seinen Füßen liegt – im Sockel des Standbildes – auf einem Sarkophag ein nacktes Knäblein, das auf der Brust ein Kreuz hält und dessen gelocktes Haar von einem Lorbeerkranz umwunden wird. Ein lateinischer Sinnspruch, der unter dem Sarkophag angebracht ist, lautet übersetzt etwa: „Das Leben wird keinem zu seiner eigenen Verfügung gegeben, sondern allen zum rechten Gebrauch“.

Diese Darstellungen dürften zu den zwei bekannten Reichensteiner Sagen Anlass gegeben haben, in deren einer von der Befreiung Hayms aus türkischer Gefangenschaft durch das aufopferungsvolle, lebensgefährliche Abenteuer seiner Gemahlin in der Verkleidung eines fahrenden Sängers erzählt wird (erinnert an die Handlung des FIDELIO), während die andere Sage von der Entführung des Gaisruckerkindes und dessen unmenschliche Einmauerung bei lebendigem Leibe (um die Burg nach altem Aberglauben uneinnehmbar zu machen) zu berichten weiß.

HISTORISCHE SEHENWÜRDIGKEITEN am Ort Reichenstein

Auf kulturellem Sektor kann der Ort Reichenstein sehr viel bieten. Burg, Burgkapelle, Kalvarienberg sind historische Gebäude, die in den letzten Jahren von Mitgliedern des Burgvereines, der Dorfgemeinschaft und darüber hinaus von vielen freiwilligen Helfern gesichert und großteils renoviert wurde.

Der KALVARIENBERG ist gegenüber der Burg und wurde durch den Straßenbau um 1910 von der Burg getrennt.

WALDAISTSTÖCKL: Museum über den ursprünglichsten Mühlviertler Fluss „Waldaist“, direkt neben der Burgkapelle. Um 1900 war in hier die Volksschule untergebracht.

VOLKSSCHULE REICHENSTEIN: Die Volksschule war mehrmals von der Schließung bedroht so wurde 1984/85 ein Sanierungsplan ausgearbeitet, nämlich das Schulhaus gemeinsam mit der Bevölkerung des Schulsprengels, ehemaligen Schülern, Firmen und mit der Gemeinde zu renovieren. Es ist wohl einmalig zu nennen, dass es so viele freiwillige Helfer über Wochen hinweg gab.

"MÜHLVIERTLER HASENJAGD"

Etwa 20 km von Reichenstein entfernt lag während des Dritten Reichs das Konzentrationslager Mauthausen. In der Nacht des 2. Februar 1945 brachen fast 500 Gefangene des Konzentrationslagers aus. Ihre Verfolgung und Ermordung, bezeichnet als "Mühlviertler Hasenjagd", ist eines der schrecklichsten Kapitel in der NS-Geschichte Oberösterreichs.

Hans Sisa hat diesem Ereignis einen großen Gemäldezyklus gewidmet.

NEUESTE GESCHICHTE

2002 war das große Hochwasser im Waldaist- und Aisttal. Die Feldaist und die Waldaist fließen kurz oberhalb von Schwertberg in Hohensteg (ca. 9 Km von Reichenstein flussabwärts) zusammen, und die „Waldaist“ heißt von dort weg dann nur mehr „AIST“. Nach dem Hochwasser 2002 wurde fast 3 Jahre an der neuen Aisttalstrasse gebaut, die seit Herbst 2005 wieder befahrbar ist. 

BUCH über REICHENSTEIN „burg – fluss – mensch“, erschienen 1999, Herausgeber: Schuldirektor Felix Mayr, A 4232 Hagenberg

 

 

 

 

 

Mühlviertler Hasenjagd, Gemälde von Hans Sisa

 

 

 

 

 

 

 

 INFO: ART LARSON  -  AM BERG 5 / A-3508 TIEFENFUCHA / TEL: +43 (0) 2739 2634 / E-MAIL